Verschoben! Unterbrochen! Abgesagt! So startete die letzte Woche und es spiegelte die volle Wirkung der Corona-Pandemie wider, die den Globus erfasst hat. Es schien, als wenn die Kundenbesprechungen, Kandidaten-Screenings und Kaffeegespräche über neue Suchaufgaben, die bis vor wenigen Tagen ein normales Geschäft signalisierten, vorerst vorbei sein sollten.Der Montagmorgen enthüllte einen Posteingang voller Unsicherheit und ernüchternde Kunden- und Kandidatentelefonate. Unternehmen führen keine persönlichen Besprechungen mit externen Personen mehr durch und Kandidaten zögern jetzt, den Arbeitsplatz zu wechseln.

Es war gefühlt ein verheerender Start in die Woche, sowohl für unsere kurzfristigen Ziele als auch für die geplante Suchpipeline.

Nach wenigen Tagen stellten wir fest, dass sich unsere Gesprächspartner und Kunden als auch wir die gelähmte Schockstarre immer mehr überwinden konnten. Wir wurden uns bewusst, dass wir in der Rolle einer Personalberatung unsere Geschäftspartner maßgeblich unterstützen können, die Zeit nach der Krise zu meistern, indem nur wenige Einschränkungen im Recruiting vollzogen werden müssen.

Als Personalberatung beschäftigen wir uns mit Menschen: Kunden, Interessenten, Kandidaten, Geschäftspartnern, Empfehlungen. Wir helfen Organisationen, neue Fach- und Führungskräfte zu finden. Unabhängig von der Branche haben alle unsere Kunden eines gemeinsam: Menschen. Eine Krise im Ausmaß des Coronavirus, die die gesamte Kette von Menschen betrifft, erfordert daher eine neue, bisher ungewohnte Arbeitsweise.

Es werden auch weiterhin Fach- und Führungskräfte eingestellt. Wir reagieren nun deshalb überwiegend besonnen auf die Situation und behalten die langfristige Entwicklung im Blick. Vakanzen sollen nach wie vor zügig besetzt werden.

 

Uns erreichen in den letzten Tagen vielen Fragen von Kunden und Kandidaten zum Thema Recruiting und Personalmanagement. Die am häufigsten gestellten versuchen wir hiermit zu beantworten:

 

Werden in der gegenwärtigen Situation überhaupt noch Fach- und Führungskräfte eingestellt?

Unsere Kunden halten weitestgehend an Ihren Einstellungsplänen fest, denn die Unternehmen wissen um die Konsequenzen, die entstehen, wenn das Recruiting zum Erliegen kommt. Es würde die Personalplanung langfristig beeinträchtigen. Geplante Einstellungen sollten weiterverfolgt werden, denn es ist nicht zu erwarten, dass sich die Verfügbarkeit von ohnehin knappen Fach- und Führungskräften verbessert. Die Einstellungszeiten werden auch weiterhin bei mehreren Wochen bis Monaten liegen. Eine abwartende Haltung schadet der Wirtschaft noch über den Zeitraum der Pandemie hinaus.

 

Wie werden laufende Recruiting-Prozesse abgewickelt und welche technische Unterstützung gibt es hierfür?

Da nicht notwendige Reisen vermieden werden sollen, sind Videokonferenzen zum neuen unverzichtbaren Werkzeug geworden. Es gibt sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Versionen, und Plattformen wie Zoom, MS Teams, Skype und Google Hangouts bieten unter anderem Optionen, die auf die Bedürfnisse jedes Unternehmens zugeschnitten werden können.

Erfolgreiche Personalberatungsunternehmen sind Unternehmen, die bei aktiven Suchanfragen gleichzeitig mit vielen potenziellen Kandidaten in Kontakt stehen, was eine beträchtliche Anzahl von persönlichen Treffen bedeutet. Wir bei criteria Personalberatung haben festgestellt, dass Videokonferenzen häufig ein geeigneter Ersatz sind. Wir verwenden es jetzt für frühzeitige Screenings, um die Sicherheit der Kandidaten und Kunden zu gewährleisten und das Reisen zu minimieren.

Natürlich kommt eine Zeit, in der sich der Kunde und die Spitzenkandidaten treffen müssen. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit diesen Meetings, der die Sicherheit von Kunden, Personalberatern und Kandidaten gewährleistet, muss vorrangig besprochen und vereinbart werden.

Der Kontakt zu Kandidaten sollte möglichst positiv und eng gehalten werden. Ein transparenter Umgang mit Verzögerungen und veränderten Prozessen vermittelt Wertschätzung und man erhält Verständnis für nicht ganz reibungslos ablaufende Prozesse.

 

Welche Chancen ergeben sich aus der aktuellen Situation?

Die Corona-Pandemie beschleunigt eine längst überfällige Entwicklung in der Arbeitswelt: Das Arbeiten in Homeoffices und generell die flexiblere Gestaltung des Arbeitsumfeldes. VoIP, Videokonferenzen und das Arbeiten in der Cloud eröffnen völlig neue Möglichkeiten und eine lang gehegte Skepsis weicht der Notwendigkeit. Und: Es funktioniert.
Perspektivisch können so zukünftig Beschäftigte und auch die Arbeitgeber viel flexibler auf kurzfristige Begebenheiten reagieren und so entstehenden Arbeitsausfall minimieren. Entlassungen oder gar Insolvenz können vermieden werden.

 

Motivation für die Zeit danach

Die Corona-Pandemie verursacht eine große Ungewissheit und Verunsicherung bei Unternehmen und deren Mitarbeiter. Umso wichtiger ist die Verdeutlichung, dass es auch eine Zeit nach dem Coronavirus geben wird. Perspektiven zur Weiterentwicklung nach der Pandemie steigern die Motivation und schenken Sicherheit. Ganz wichtig ist es, nicht den Kopf in den Sand zu stecken und zu jammern. Jetzt ist uns die Zeit geschenkt worden, um abseits des tagtäglichen Arbeitspensums zu überlegen, wie wir das Unternehmen zukunftsfit gestalten können. Nun ist lösungsorientiertes Denken angesagt: Wie kann ich jetzt (online) Neues lernen? Wie gestalte ich neue Vertriebswege? Wie kann ich die Zeit nutzen, um mein Unternehmen noch Kunden- und Mitarbeiterorientierter zu gestalten? Wie kann ich meine Prozesse kurzfristig optimieren, um auch langfristig einen Nutzen davon zu haben.

Wenn man nicht davon ausgeht, dass diese Krise ewig dauern wird, sollte man überlegen, vom “Was kann man alles zurückfahren”-Modus in den “Wie kann man heute strategisch und operativ die Weichen für die Zukunft stellen”-Modus zu wechseln.

 

Wenn Sie Fragen oder Kommentare zu diesem Thema oder zur Zusammenarbeit mit uns haben, stehe ich gerne für ein Gespräch zur Verfügung, vorerst telefonisch oder per Video ;-)